Milchkrise - die Erkenntnisse der Woche!

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

Milchkrise - die Erkenntnisse der Woche

Manfred Ostendorf- Geschäftsführer des Kreislandvolkverbandes Wesermarsch

Die Katastrophe begann vor zwei Jahren als größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit“, sagte Kreislandvolkverbandsgeschäftsführer Manfred Ostendorf. Wer auf Milch gesetzt habe und den Ratschlägen von Marktexperten und Banken wohlmeinend gefolgt sei, der habe augenblicklich existenzielle Probleme, betonte er. Er wehrte sich ebenso gegen den Vorwurf, die Milchbauern würden einfach nur zu viel Milch produzieren und damit einen Teil zum Preisverfall selbst beisteuern. Das sei noch bis vor einiger Zeit gewollt und auch richtig gewesen, sagte er.“ Quelle: NWZ

Anmerkungen: Es gibt ein altes Sprichwort: „Die Einsicht ist der erste Weg zur Besserung!“ Zur Einsicht gehört aber auch, dass man die Lage allumfassend analysiert und nicht auf halbem Weg stehen bleibt, wie Ostendorf. Es gehört auch dazu, dass man die Aktivitäten des Bauernverbandes und der Milchindustrie mit einbezieht. Und hier liegt der Hase im Pfeffer!

Landauf, landab haben die Akteure nach dem globalen Markt gerufen. Ein Wachsen ohne Ende wurde (wird) prognostiziert, der die Milchindustrie so richtig in Schwung bringen soll. Dabei ist jeder staatliche Eingriff nur schädlich- wenn es klappt. Sonst muss der Staat ran! Frei von allen Fesseln können die Milchviehbetriebe sich so richtig entwickeln- auf Weltmarktniveau – versteht sich. Märkte wie China, Indien, Afrika usw. warten nur auf Milchprodukte aus Deutschland (Europa). Der Schatz braucht nur gehoben zu werden.

Auf diese Mär sind viele Milchbauern hereingefallen, teilweise wollten sie auch nichts anderes hören, denn sie träumten ebenfalls auch vom ewigen Wachstum und aufnehmenden Märkten.

Diese Seifenblase ist mit der jetzigen Milchkrise wohl endgültig an der Realität der Marktverhältnisse zerplatzt. D.d. die Milchproduktion muss an den internationalen Marktverhältnissen angepasst werden. Internationale Marktverhältnisse bedeuten, dass nur Produkte in Drittländer exportiert werden können, die über eine höhere Wertschöpfung verfügen und den Milchbauern keine Verluste bringen.

Und diese Mengen sind sehr begrenzt. Also runter mit den Mengen! Das setzt voraus, dass die Milchindustrie – insbesondere die Genossenschaften- für die Milchbauern da ist/sind und nicht umgekehrt. Wenn diese Einsicht Platz greift, dann ist Hoffnung in Sicht.

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