Bad Segeberg: Noctalis –finanzielles Fass ohne Boden?

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

Bad Segeberg: Noctalis –finanzielles Fass ohne Boden?

 

Bei jeder neuen Haushaltsberatung der Stadt werden die Verlustbringer der Stadt unter die Lupe genommen. Meistens wird nur geklagt – aber nichts unternommen. So auch beim Fledermauszentrum Noctalis.

Man nimmt es einfach so hin, denn, so die Stadtvertretung, leistet das Fledermauszentrum ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit, die allseits anerkannt werde und allen zugutekommt. Deshalb müssen sich der Bund und das Land an den operativen Verlusten des Projekts beteiligen.

Da fragt man sich natürlich, ob denn die wissenschaftliche Arbeit mit den Fledermäusen von Anfang an Bestandteil des Projekts gewesen ist Wenn ja- warum hat man nicht gleich von Anfang an die `Durchführung des Projektes von der Übernahme von Verlusten durch das Land und den Bund abhängig gemacht?

Oder ist das Projekt in Eigenregie erweitert worden?

Die Stadtvertreter haben nur allzu leicht den Prognosen der angeblichen Sachverständigen geglaubt, die eine Wirtschaftlichkeit des Projektes berechnet hatten. Sie wollten auch gar nichts anderes glauben. Sie schielten nur nach den Zuschüssen, die es für dieses Projekt gab, ohne an die Folgekosten zu denken, die waren tabu! Man wollte eben in Sachen Fledermäuse das große Rad drehen. Alles, was diesem Ziel entgegenstand, wurde kurzerhand beiseitegeschoben. Man wollte eben groß rauskommen!

Das finanzielle Dilemma, in dem die Stadt jetzt steckt, scheint hausgemacht zu sein.

Es ist nun gekommen wie es kommen musste - eben „Segeberger Verhältnisse“! Seit Bestehen des Projektes sind für die Stadt Verluste in Höhe von zirka 2 Mill. € aufgelaufen.

Nun tritt die CDU publikumswirksam auf den Plan. Sie will Gelder beim Land und beim Bund für die laufenden Verluste einwerben. Selbst der Kreis Segeberg soll angezapft werden. Fällt der CDU, die ja die finanzielle Misere mit verschuldet hat, nichts Besseres ein, als bei Regierungsstellen um Geld zu betteln?

 

Stattdessen ist zu hinterfragen, wie das Projekt Noctalis abgespeckt werden kann. Wenn keine öffentlichen Gelder für die auflaufenden Verluste fließen, dann müssen - anstatt am großen Rad zu drehen - kleine Brötchen gebacken werden, die es ermöglichen, die Verluste der Stadt gegen Null zu fahren.

Es kann nicht sein, dass die Stadt Verlustbringer vorhält, die nicht zu ihren originären Aufgaben gehören. Wann endlich begreifen die Stadtvertreter, dass es so nicht weiter gehen kann!

Oder muss erst eine kommende kommunale Insolvenzordnung die Stadtvertreter zur Vernunft bringen?

 

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