Gentechnisch veränderter Organismus(GVO) - Koexistenz in Gefahr?

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

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    Oder:                       Super-Gau in der Pflanzenzüchtung?

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Kommentar vom SV Karl-Dieter Specht

 

Nun reiten die Saatgutkonzerne eine neue Attacke gegen die Bauern. Die Null-Toleranz bei Saatgut soll fallen. Sie wollen, so ist zu lesen, auch bei Saatgut einen Schwellenwert von 0,3 -0,5 Prozent genmanipulierten Samen  im Saatgut zulassen. Egal, wo das Saatgut zugelassen ist. Der Agrarausschuss des Bundesrats hat in seiner letzten Sitzung am Montag einen Antrag der Bundesländer Niedersachsen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein angenommen, der eine Aufhebung der Nulltoleranz für Saatgut vorsieht. Exkurs: Eine 0,1 prozentige Verunreinigung des Saatgut bedeutet, dass 100 gentechnisch veränderte Pflanzen je Hektar wachsen.

Kommt es zur flächendeckenden Einführung der Gentechnik?

Damit wird das Nebeneinander von gentechnikfreier und genmanipolierter Landwirtschaft von den Saatgutkonzernen unterlaufen. Eine Trennung ist dann nicht mehr möglich. Mit diesem Husarenritt will man die Zulassung gentechnisch verändertes Saatgut beschleunigen. Damit  wird die verdeckte Einführung der Gentechnik für den Verbraucher „flächendeckend“ reale Wirklichkeit. Eine Auswahlmöglichkeit – für oder gegen Gentechnik -  ist dann nicht mehr möglich. Das, obwohl die Mehrheit der Bürger gegen Gentechnik ist. Auch den Bauern geht es an den Kragen! Sie können praktisch ihren Saatgut-Nachbau „vergessen“. Wie wollen sie ihre Bestände rein halten, wenn das Saatgut schon nicht rein ist?  Es kann, wenn es für die Bauern ungünstig läuft, zu Regressansprüchen der Saatgutkonzerne gegenüber den Bauern kommen. Sie müssen also – ob sie wollen oder nicht - Jahr für Jahr frisches Saatgut kaufen. Ansonsten gefährden sie ihre Existenz.

                       Die Saatgutkonzerne und die Agrochemie sind die Gewinner!

 Und wem hilft das? Den Saatgutkonzernen und der Agrochemie,  die nach Angaben von Fachleuten ihren Umsatz verdoppeln können. Schon wieder einmal sind die Verbraucher und die Bauern die Verlierer in diesem (globalen) Spiel. Und das alles mit dem Segen des Bauernverbandes! Auch mit dem Segen der Politik ? Die Entscheidung fällt auf einer der nächsten Bundesratssitzungen. 

 

 

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