Mafiose Strukturen bei der Nordzucker AG ?

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

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Hier: Dr. Karl-Heinz Engels mit von der Partie? –Staatsanwalt ermittelt!

Kommentar vom SV Karl-Dieter Specht

Ein elitärer Kreis von „genossenschaftlichen Managern“ gerät ins Visier der Staatsanwalt. Auch Dr. Karl-Heinz Engel -der Mann der Milchindustrie - seines Zeichens geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Erbeskopf - Eifelperle e.G.-besser bekannt als Boss des Milch-Industrie-Verbandes (MIV) -, zählt auch zum erlauchten Kreis der Verdächtigen. In ihrem Schlepptau befinden sich auch Bauern, die angeblich kräftig auf Kosten der Aktionäre rechtswidrig abkassiert  haben  sollen. Sie sollen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, das Vermögen der Gesellschaft jahrelang veruntreut haben. Ein Aktionär, nennen wir ihn mal den „Robin Hood“ des kleinen Mannes, hat das Kartell der illegalen Nutznießer auffliegen lassen. Beschimpfungen dieses Mannes als Nestbeschmutzer hat er hingenommen und klare Kante gezeigt.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Nordzucker AG

als Vertreter der Aktionäre: 

  • Dr. Harald Isermeyer, (Vorsitzender), Landwirt, Vordorf 
  •  
    Nach Recherchen der Bauernstimme ist Dr. Harald Isermeyer – nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Prof. Dr. Folkhard Isermeyer (wissenschaftlicher Chefberater des Bundesministeriums) – an weiteren Betrieben beteiligt. Neben einem Betrieb im niedersächsischen Vordorf sind das die „Nehring & Isermeyer Landwirtschaft GbR“ in Beckendorf/ Sachsen-Anhalt mit 1.340 Hektar und die „Nehring, Isermeyer, Bückner Service GbR Landwirtschaft“ ebenfalls mit Sitz in Beckendorf, die die 1.340 ha plus weitere 980 ha bewirtschaftet. Für die 2.320 ha wird der Betrieb rund 700.000 Euro an Direktzahlungen erhalten. Der Betrieb arbeitet laut einer Veröffentlichung des Gesellschafters Dr. Nehring mit einem Arbeitskräftebesatz von 0,5 AK/100 ha, was umgerechnet rund 60.000 Euro Direktzahlungen je im Betrieb beschäftigter Arbeitskraft bedeuten würde.
    Übrigens ist Dr. Nehring Mitglied im Vorstand des Landesbauernverband Sachsen-Anhalt und stellvertretender Vorsitzender der Nordzucker Holding AG. Sein vielfältiger Partner Dr. H. Isermeyer ist auch bei Nordzucker engagiert, und zwar als erster Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Nordzucker Holding. Das Stichwort Zucker ist auch für die Prämien interessant, denn sowohl das Unternehmen in Klein Wanzleben als auch die Nehring, Isermeyer, Brückner Service GbR baut Zuckerrüben an, und „dank“ der Reform der EU-Zuckermarktordnung wird es für Rübenflächen bald zusätzlich Prämien geben.
  • Helmut Meyer (stellv. Vorsitzender), Landwirt, Betheln
  • Gerhard Borchert, Landwirt, Brome
  • Hans Jochen Bosse, Landwirt, Ohrum
  • Dr. Karl-Heinz Engel, Hauptgeschäftsführer Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH, Riol
  • Michael Gerlif, Finanzvorstand der Lekkerland AG & Co. KG, Frechen
  • Dr. Clemens Große Frie, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster/Hannover
  • Dr. Hans Theo Jachmann, Geschäftsführer SYNGENTA Agro Deutschland/Österreich, Maintal
  • Jochen Johannes Juister, Landwirt, Nordhastedt
  • Rainer Knackstedt, Landwirt, Dedeleben
  • Hans-Christian Köhler, Landwirt, Barum-Eppensen
  • Gert Lindemann, Staatssekretär a.D.
  • Hans-Heinrich Prüße, Landwirt, Ahlten
  • Andreas Scheffrahn, Landwirt, Cramme

 

Damit hatte der Aktionär in ein Wespennest gestochen. Helle Empörung sei ihm entgegengeschlagen, berichtet er. Die Kontrolleure hätten einen großen Teil ihrer (Frei-)Zeit für das Unternehmen verwandt, sei ihm beschieden worden. Wer das anzweifele, sei ein Nestbeschmutzer. Von Unrechtsbewusstsein keine Spur, sagt der Aktionär. Die „strafrechtliche Brisanz ihres Griffs in die Konzernkasse“ sei den Betroffenen gar nicht klar gewesen. Sein Antrag wurde „abgeschmettert“, die Sache schien erledigt( Quelle: HA).

Anmerkungen: Es ist schon erstaunlich mit welcher Dreistigkeit die Betroffenen sich in Unschuld wiegen. Gerade „im Fall“ Dr. Karl-Heinz Engel“, der auf eine eigene Rechtsabteilung zurückgreifen kann, die natürlich – wie kann es anders sein- von den Milchbauern finanziert wird, ist es erstaunlich, dass dieser Mann von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte. Hat die Rechtabteilung seines Hauses Herrn Dr. Engel falsch beraten? Und wenn ja- warum? Fragen über Fragen?  Darüber hinaus hat Dr. Engel  jene Zuwendungen und Zahlungen offenzulegen, die er im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit in der Genossenschaft und  der GmbH  von „außerhalb „erhält und wer davon profitiert? Die Genossenschaft oder Dr. Engel. Hier müssen die  genossenschaftlichen Milchbauern nachhaken.  Diese Fragen müssen geklärt werden, insbesondere deshalb, da aufgrund von Managementfehlern der Auszahlungspreis der „Hochwald“ an die Milchbauern in den Keller gerutscht ist. Es kann nicht sein – wenn es denn stimmt- dass Dr. Karl-Heinz Engel die Kraft seines Amtes erworbenen Bezüge der Genossenschaft vorenthält. Die Milchbauern haben einen Anspruch auf dieses Geld. Gerade komme ich von  Vortragsveranstaltungen aus dem Odenwald (Hessen)  und Bayern in Sachen Milchwirtschaft zurück, da erfuhr  ich von dieser „Sache“. Die jetzt offengelegten Vorgänge bestätigen mich in meiner immer wieder gebetsmühlenartigen Forderung, dass der § 38 des GnG zur Stärkung des Aufsichtsrates geändert werden muss.

Die Verweigerungshaltung des Dr. Engel!

 Auch war Dr. Engel mir bei der Vorbereitung meines Vortrages in „seinem Einzugsgebiet“ nicht behilflich. Auf meine substantiell - via Mail -  vorgetragenen Fragen erhielt ich keine Antwort. Ferner konnte ich feststellen, dass das Verhältnis  zwischen Geschäftsführung und Genossen( Milchbauern) nicht vom Besten ist. Auch der Vertreter  der Hochwald, Herr Stück, der an der Versammlung teilnahm, konnte oder wollte berechtigte Kritiken der Milchbauern nicht ausräumen.

Ein Angebot – das steht!

Wenn mir die entsprechenden Unterlagen  des Konzerns vorgelegt werden, bin ich gerne bereit in einen Wettstreit um die Zukunft der Milchbauern vor den Vertretern (Delegierten) der Genossenschaft einzutreten. Mal sehen, was passiert!

Das hätte ich bald vergessen!

Mit dem Sitzungsgeld wird die Teilnahme an den Treffen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse vergütet. Bis 2009 waren das 150 Euro pro Sitzung. Die Aufsichtsräte kassierten aber auch, wenn sie an Verbandstagungen oder „Beerdigungen“ teilnahmen, wie es heißt. Wenn sie mehrere Termine am Tag wahrnahmen, wurden demnach sogar mehrfach Sitzungsgelder abgerechnet (Quelle: HA). 

So ist es zu erklären, dass Aufsichtsratschef Harald Niermeyer etwa im Geschäftsjahr 2008/09 neben einer Festvergütung von 26.000 Euro und einer von der Dividende abhängigen variablen Vergütung von 1796,88 Euro Sitzungsgelder von 19.050 Euro einstrich, wie im Geschäftsbericht nachzulesen ist. Das entspricht 127 Tagen, an denen der Agrarunternehmer aus Vorhof bei Gifhorn „im Dienst“ des Konzerns war. Wer ein Drittel des Jahres dafür aufwende, scheine mit dem Amt des Chefkontrolleurs überfordert zu sein, sagen Brancheninsider süffisant(Quelle HA).

Was ist geschehen?

Es wurde eine Satzungsänderung auf Initiative des Aufsichtsrates auf der Hauptversammlung 2009 angenommen:

Ergebnis:  Von Reue keine Spur! - Es wird weiter und noch mehr abkassiert!

Damit sei die „illegale Selbstbedienungspraxis“ für die Zukunft „legalisiert“ worden. Normal abgerechnet werden dürfen seither auch alle Termine, die mit der Aufsichtsratstätigkeit nichts zu tun haben. Zugleich wurde die Vergütung auf 300 Euro pro Sitzung erhöht(Qelle:HA).

Anmerkung: Da bleibt einem die Spucke weg!

 

 

 

 

 

 

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