Neues Forschungsprojekt: Wird die industrielle Landwirtschaft infrage gestellt?

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

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Neues Forschungsprojekt: Wird die industrielle Landwirtschaft infrage gestellt?

Kommentar vom SV Karl-Dieter Specht

Mit einem neuen Projekt“ CC-LandStraD“ wollen Wissenschaftler nachhaltige Strategien für eine bessere Landnutzung entwickeln. Federführend für dieses Projekt ist das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI). Interdisziplinär soll an diesem Projekt gearbeitet werden. Ziel ist es,  globalen Szenarien des Klimas und der wirtschaftlichen Entwicklung werden Szenarien für Deutschland abgeleitet und regional differenziert für das gesamte Bundesgebiet modelliert. Auf diese Weise soll zum einen ermittelt werden, welche Art der Landnutzung dazu beitragen kann, die Emission von Treibhausgasen zu verringern“(Quelle: topagrar).

Anmerkungen: Dabei können sich die Wissenschaftler auf eine umfangreiches Datenmaterial des Weltagrarberichtes stützen. In diesen steht u.a., dass 40 Prozent der Klimagasemmissionen durch die Landwirtschaft in Verbindung mit der gesamten Verarbeitung, Verteilung und Entsorgung entstehen. Allein in Deutschland landen 30 Prozent der erzeugten Lebensmittel auf dem Müll. Ohne großen wissenschaftlichen Output ließe sich das Problem teilweise lösen, indem man per Gesetz die von Produzenten und Handel aussortieren und entsorgten Lebensmittel besteuert. Dadurch zwingt man beide Ebenen zu einer bedarfsangepassten Produktion und Vermarktung. Weiter könnten die Wissenschaftler diesem Weltagrarbericht entnehmen, dass es ein „weiter so“ nicht mehr geben kann. Einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft wird eine klare Absage erteilt. Vielmehr sollten die bäuerlichen Strukturen gestärkt werden.

Dazu Prof. Robert T.Watson( Direktor des Weltagrarberichts): „Wenn wir darauf bestehen, weiter zu machen wie bisher, lässt sich die Weltbevölkerung in den nächsten 50 Jahren nicht ernähren. Die  Umweltzerstörung wird zunehmen und die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer werden. Wir haben jetzt die Möglichkeit, unsere geistigen Möglichkeiten aufzubieten, um solcher Zukunft zu entgehen. Ansonsten steht uns eine Welt bevor, die keiner von uns haben will.“

Anmerkungen:Die Wissenschaftler können also auf einen umfangreichen Fundus an Wissen zurückgreifen und brauchen dieses Wissen nur regional weiterzuentwickeln. Da aber die Bundesregierung den Weltagrarbericht (bisher) nicht  anerkennt, sie aber das Forschungsprojekt unterstützt, darf man auf das Ergebnis gespannt sein.

 

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