HSH-Nordbank - ein Desaster für den Steuerzahler!

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

HSH-Nordbank - ein Desaster für den Steuerzahler!

Kaum ein Tag, an dem es nicht für den Steuerzahler neue Horrormeldungen von der HSH_Norbank gibt. Nach Angaben von Fachleuten belaufen sich die faulen Schiffskredite der HSH-Nordbank auf insgesamt 32 Mrd. €, die im schlimmsten Fall notleidend sind. D.h. sie sind von den Anteilseignern der Länder Hamburg und Schleswig Holstein zu tragen. Teile dieser Schrottpapiere haben die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein schon übernommen, die von den Schuldnern schon nicht mehr bedient werden. Eine Rücklage im Haushalt der Länder für ev. Verluste, die auftreten werden, Fehlanzeige!

Vor diesem Hintergrund verzichtet nun die Bank auf die Rückzahlung von Schiffskrediten in der vorläufigen Größenordnung von zirka 800 Mill. €. Das kann sie auch, denn die Steuerzahler der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein müssen dafür geradestehen. Einer der Begünstigten ist einer der reichsten Männer von Hamburg – Bernd Kortüm. Ihm wurden Schulden in Höhe von 547 Mill. € erlassen.

Kortüm verdient sein Geld mit Immobilien. Kortüm ist Inhaber der Fa. „Die Norddeutsche Vermögen Holding.“ Sie wurde 1995 als Dach der operativen Gesellschaften gegründet und ist heute mit Kernkompetenzen in den Bereichen Reederei, Immobilienentwicklung, Kapitalanlagen, Private Equity, Hausverwaltung und Treuhandschaft breit aufgestellt. Im Handelsregister gibt es 109 Eintragungen auf den Namen Dr. Bernd Kortüm. „Seine Schiffe“ werden wiederum von der NVH-eigenen Norddeutsche Reederei H. Schuldt (NRS) bereedert. Die NVH legt also Schiffsfonds für an Steuerminimierung interessierte Anleger auf und bereedert die Schiffe im eigenen Hause. Für den Rest der Finanzierung wird die Haus- und Hofbank von Herrn Dr. Kortüm eingespannt.

Sie finanzierte das große Rad des Herrn Dr. Krotüm kräftig mit, ohne sich hinreichende Sicherheiten geben zu lassen. Man zockte also kräftig mit. Das ging auch lange gut-, bis am 15. September 2008, als die US-Bank Lehman Brothers pleiteging und alles vorbei war. Da platzte die Blase! Während der Zockerzeit überwies die HSH-Nordbank an ihre Eigentümer innerhalb von 2 Jahren 800 Mill. €

Das berausche auch die Politiker in den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Konnten sie doch endlich ihre maroden Haushalte ein wenig entlasten. Da fragt man nicht nach unter welchen Umständen/Risiken das Geld erwirtschaftet wurde. Jede Kritik war nicht erwünscht. Es lief doch alles so gut!

Wenn nun die Finanzmisterin des Landes Schleswig-Holstein unserem Wirtschaftssystem die Schuld an dem Desaster gibt, dann ist das nur die halbe Wahrheit. Mitschuld an dem Desaster, das nun die Steuerzahler finanziell ausbaden müssen, sind die Eigentümer der HSH-Nordbank – sprich Politiker- die das finanzielle Gebahren der Bank einfach abgenickt haben. Die Gier nach mehr Geld hat den Verstand der Politiker vernebelt. Wie kann es sein, dass man einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung solche Unsummen ohne feste Sicherheiten zur Verfügung stellt. Wo bleibt die private Haftung des Unternehmers Kortüm, der über ein beträchtliches Vermögen verfügt. Die hat er geschickt durch seine gewählte Gesellschaftform verhindert. Und dieses Spiel haben die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mitgespielt. Auch deshalb, weil Kortüm in der „High Society „ von Hamburg und Schleswig-Holstein sehr stark vernetzt ist

Das zeigt die Anwesenheitsliste beim Neujahrsempfang des Hamburger Abendblattes: im Kempinsky-Hotel AtlanticDr.-Ing. Herbert Aly (Sprecher der Geschäftsführung Nordic Yards Gruppe), Dr. Stefan Behn (Vorstand Hamburger Hafen und Logistik AG), Michael Behrendt (Hapag-Lloyd-Aufsichtsratschef und Präsident Übersee-Club), Hermann Ebel (Vorsitzender der Vorstands Hansa Treuhand Holding), Dr. Heiko Fischer (CEO VTG Deutschland), Dr. Ottmar Gast (Chef Hamburg Süd), Cornelius Geber (CG Beteiligung und Management), Karl Gernandt (Chairman Kühne + Nagel), Dr. Monika Griefahn (Umweltdirektorin AIDA Cruises), Rolf Habben Jansen (CEO Hapag-Lloyd AG), Dr. Johannes Killinger (geschäftsführender Gesellschafter Buss Group), Dr. Bernd Kortüm (Geschäftsführer Norddeutsche Vermögen Holding), Hansjörg Kunze (Vice President PR & Communication AIDA Cruises), Jens Meier (Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Port Authority), Constantin von Oesterreich (Vorstandsvorsitzender HSH Nordbank), Dr. Christian Olearius (Aufsichtsratschef M.M. Warburg), Dr. Eberhart von Rantzau und Heinrich von Rantzau (geschäftsführende Gesellschafter Deutsche Afrika Linien), Nikolaus W. Schües (Partner F. Laeisz), Prof. Peter Tamm (Gründer und Chef Internationales Maritimes Museum) und Jens Weber (Cap San Diego Betriebsgesellschaft). Vertreten war auch der THB mit Chefredakteur Frank Binder. Die Landespolitik zeigte unter anderem mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) Flagge. Aus Schleswig-Holstein war Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) angereist.

Ein Geflecht von Seilschaften macht dieses Desaster erst möglich!

Die Dummen sind -wie so oft – die Steuerzahler!

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P
Zitat: "Die Gier nach mehr Geld hat den Verstand der Politiker vernebelt."<br /> Ich denke, der Verstand der Politiker war schon vorher vernebelt. Und da sich daran auch nix ändert, fädeln die Deppen das nächste Desaster für Schleswig Holstein und Hamburg bestimmt schon ein, bevor der milliardenschwere HSH-Klops verdaut sein wird.
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