Hochrangige Expertengruppe Milch: Sieben Empfehlungen - Die Hü-Hott-Politik des Bauernverbandes Teil 2

Veröffentlicht auf von Karl-Dieter Specht

Hochrangige Expertengruppe Milch: Sieben Empfehlungen –

Die Hü-Hott-Politik des Bauernverbandes

26.04.2010 10;45;34Teil 2

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Nachschlag  zum Teil 1

 Mittlerweile erhielt ich Mail-Post vom VDM. Hier die Mail: Von: Ines Coldewey [mailto:I.Coldewey@vdm-deutschland.de]
Gesendet: Freitag, 30. Juli 2010 12:45
An: karl-dieter.specht@online.de
Betreff: AW: Auskunft 
Sehr geehrter Herr Specht, die Mitgliederstruktur unseres Verbandes können Sie im Internet einsehen:http://www.vdm-deutschland.de/derverband/mitglieder.htmlAm 14. Juni 2010 ist die Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V. als ordentliches Mitglied dem VDM beigetreten. Mit freundlichen Grüßen, Ines Coldewey

Ø  Was verbirgt sich hinter der Milcherzeugervereinigung  Schleswig-Holstein e.V.?

  • In der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e. V. hat sich die schleswig-holsteinische Meiereiwirtschaft auf freiwilliger Basis zusammengefunden, um die Erzeugung und Verwertung der Milch- und Meiereiprodukte unseres Landes zu fördern. Seit Jahren hat sich die Milcherzeugervereinigung der Qualitätssicherung verschrieben. Die Milchwirtschaft Schleswig-Holsteins hat über unsere Vereinigung ein dichtes Netz an Milchuntersuchungen geknüpft, ein Netz, das nicht die gesetzlichen Kontrollen wiederholt, sondern zusätzlich besteht und weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Damit ist Milch aus Schleswig-Holstein eines der am schärfsten überprüften Lebensmittel am Markt. Daneben lässt die Milcherzeugervereinigung monatlich Futtermittelproben untersuchen, um sicherzustellen, dass auch die Futtermittel den hohen Qualitätsansprüchen genügen. Ein weiteres Tätigkeitsfeld der Milcherzeugervereinigung ist auch die Berufsausbildung junger Leute in der Meiereiwirtschaft. Hier unterstützen wir die Ausbildung finanziell. Vorstandsvorsitzender der Milcherzeugervereinigung ist das für den Bereich Milch zuständige Vorstandsmitglied des  Bauernverbandes Schleswig-Holstein. Dies ist zurzeit  der Vizepräsident Peter Lüschow, Huje. Die Geschäftsführung wird vom Milchreferenten des Bauernverbandes wahrgenommen. Die Milcherzeugervereinigung hat ihren Sitz im Haus des Bauernverbandes Schleswig-Holstein in Rendsburg (Quelle: Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V.)

ü  Anmerkung: Wie aus der Aufgabenbeschreibung hervorgeht gehört nicht die Interessenwahrnehmung der Milchbauern gegenüber der Milchindustrie zu den Aufgaben des Vereins, sondern im Mittelpunk steht die Qualitätssicherung der Rohmilch für die Milchindustrie. Die Qualitätssicherung der Rohmilch nimmt aber schon der Landeskontrollverband (LKV)im Interesse der Milchbauern wahr.

Ø  Dazu der LKV:  Für den Landwirt bedeutet die MLP:

  • Erstellung einer wiederkäuergerechten, gesunden Futterration,Leistungsbezogener und wirtschaftlicher Kraftfuttereinsatz, umweltschonende Fütterung durch Beachtung des Harnstoffgehaltes, Ausschöpfung des genetischen Leistungsvermögens, Selektion auf Leistung, Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und Eutergesundheit, Ausmerzung unwirtschaftlicher Tiere, Zellzahluntersuchung - Überwachung der Eutergesundheit, Verbesserung von Milchqualität und Milchauszahlungspreis  und Unterstützung bei der Vermarktung von Zucht- und Nutzvieh(Quelle.LKV).

Ø  Die Daten der MLP sind die Grundlage für: Fütterungs-, Zucht- und Wirtschaftlichkeitsberatung, Arbeit der Zuchtorganisationen, Arbeit der Besamungsorganisationen und  wissenschaftliche Forschung ( MLP = Milchleistungsprüfung).

  • Qualitätsmanagement Milch ist abgeschlossen
  • Der zweite Durchgang zur Durchführung der Hof-Audi Qualitätsmanagementsystem Milch (QM) kann nach einer Dauer von drei Jahren Ende dieses Monats abgeschlossen werden. Insgesamt wurden von den LKV-Zuchtwarten 5.315 Audits objektiv und fachgerecht durchgeführt. 95,8 % der Audits wurden im ersten Anlauf erfolgreich bestanden, 232 Audits wurden zunächst nicht bestanden und mussten nachauditiert werden Bedauerlicherweise stieg die Zahl der von den Milcherzeugern stornierten Anmeldungen und nahm mit 10,6 % ein recht hohes Niveau an. Jede Stornierung einer Anmeldung zum QM-Audit erfordert bei den LKV-Mitarbeitern organisatorischen Aufwand und bereitet im täglichen Ablauf Probleme. Die Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e. V. hat beschlossen, den Landeskontrollverband mit der Durchführung des dritten Auditdurchganges zu beauftragen (Quelle:LKV)

 

ü  Anmerkungen: Die Milcherzeugergemeinschaft Schleswig-Holstein e.V. ist im klassischen Sinn keine Milcherzeugergemeinschaft sondern der verlängerte Arm der Milchindustrie. Der Milchindustrie- Verband e.V. (MIV)definiert die Milcherzeugergemeinschaften wie folgt: 

·         Die Milcherzeugergemeinschaften

Milcherzeugergemeinschaften, die sich traditionell im Süden Deutschlands befinden, zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Mitglieder, in der Regel kleinere Milchviehbetriebe, ihre Milch bündeln und auf Grundlage eines privatrechtlichen Vertrages zu einem fest vereinbarten Preis und mit festgelegten Qualitätsstandards an Privatmolkereien liefern. Somit erreichen Milcherzeugergemeinschaften häufig einen sicheren, überdurchschnittlichen Milchpreis.

 

ü  Anmerkungen: Diese Voraussetzungen erfüllt die MEV  in keiner  Weise. Insoweit ist der Name irreführend (Etikettenschwindel). Der Name täuscht somit den Milchbauern eine Interessenvertretung gegenüber der Milchindustrie vor, die sie  gar nicht wahrnimmt. Gerade im Hinblick auf die genossenschaftlichen Strukturen der Meiereien in Schleswig-Holstein ist es besonders wichtig, die Mitglieder der Meiereigenossenschaften bei der Umsetzung des genossenschaftlichen Auftrages im Hinblick auf die Ausrichtung ihrer Unternehmen wirkungsvoll zu unterstützen. Das bedeutet, dass die MEV sich von der Umklammerung der Milchindustrie lösen muss. Sie muss unabhängig werden, um die Interessen der Milchbauern wirkungsvoll und auf gleicher Augenhöhe gegenüber der Milchindustrie und weiterer Partner in konstruktiver Weise zu vertreten. Das ist deshalb besonders wichtig, da durch Umstrukturierung von genossenschaftlichen Unternehmensteilen in Kapitalgesellschaften  der bäuerliche Einfluss (sprich der  Genossen) weitgehend verloren geht. Der Sektorenbericht des Bundeskartellamtes gibt den Akteuren am Milchmarkt klare Handlungsempfehlungen. Sie sollen und müssen genutzt werden!

ü  Verwunderlich ist auch, dass sich der Verein um die fachliche Qualifizierung des Molkereinachwuchses kümmert. Was hat das denn mit den Milchbauern zu tun? Das ist einzig und allein Sache der Milchindustrie und deren Verbände. Wo bleiben denn da die Interessen der Milchbauern? Darüber hinaus steuert der Bauernverband den Verein.  Deshalb erübrigt sich eine Mitgliedschaft im VDM, da der Bauernverband schon Mitglied und Interessenvertreter (für wen?) im VDM ist. Als krönenden Abschluss finanzieren die Milchbauern auch noch den „Verein“!

 

Ø  Die Offenbarungen  des  „Milch-Präsidenten“ Lüschow aus Schleswig-Holstein:

  • Die Lage ist für viele existenzbedrohend", sagt Landwirt Lüschow, der auch Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Steinburg ist. Der Milchbauer wechselt derzeit häufig Gummistiefel und Arbeitshose gegen Anzug und Krawatte. Auf zahlreichen Verbandstreffen debattiert er mit seinen Kollegen über die Lage am Markt, hohe Getreidekosten und niedrige Erlöse. Allein seine schwieligen Hände und die dunklen Ränder unter den Nägeln zeugen dann noch von der Arbeit am Morgen, vom Füttern und Melken seiner 100 Kühe.
  • Lüschows  Betrieb wirft noch genug ab: Vor 27 Jahren übernahm Lüschow den Betrieb von den Großeltern seiner Frau. Es ist bereits die sechste Generation, die den Hof bewirtschaftet. "In diesem Jahr wollte ich ordentlich investieren", sagt Lüschow. Insgesamt rund 35.000 Euro. Doch der Kauf des neuen Silos und des Futtermischwagens liegen jetzt erst einmal auf Eis. 700.000 Liter Milch produzieren seine Kühe pro Jahr. Aufgrund des derzeitigen Preissturzes muss er für 2008 mit einem Ausfall in Höhe von über 45.000 Euro rechnen. Zwar hat Lüschow keine Angst um seine Existenz, denn im Vergleich zu anderen Betrieben ist sein Hof relativ groß und wirft noch genug ab. "Aber die hohen Energie- und Futterkosten sind eine ungeheure Last." Daran denke kaum jemand.
  • Lüschows Konzept: Milch zur Mangelware machen. Einen Weg, die purzelnden Preise aufzuhalten, sieht Lüschow darin, "Aldi und Lidl die Pistole auf die Brust zu setzen" - und Milch zur Mangelware zu machen. Seiner Meinung nach die wirksamste Waffe der Bauern im Preispoker. Doch das ist derzeit schwierig, denn Deutschland hat zu viel Milch. Das Problem: "Wir exportieren kaum", erklärt Lüschow. Milch werde wie Öl in US-Dollar abgerechnet - bei dem derzeit schwachen Kurs kein gutes Geschäft.
  • Lüschows  Ultiama Ratio! Als letzte Chance bliebe - "so schlimm das auch klingen mag" - die nächste Dürrekatastrophe in Australien und Neuseeland abzuwarten. Milch würde dann wieder zum Exportschlager werden. "Das ist nun mal die Realität des Marktes" (Quelle: Spiegel online 24.04.2008).
Anmerkungen: Es ist schon erstaunlich, welche Analysen und Denkansätze der „Milch-Präsident“ der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V. zum Besten gibt. Dass er seinen Betrieb noch „gut über die Runden bringt“, adelt ihn sehr, hilft aber nicht weiter. Ich empfehle ihm, sich einmal die Betriebsergebnisse der Rinderspezialberatung zur Brust zu nehmen, die für alle Milch- Betriebe gemäß der Vollkostenrechnung nach DLG-Standard  negative Ergebnis aufweisen. Vielleicht ticken die Uhren beim Präsidenten ja anders. In Cowboy-Manier will er die Discounter mit der Pistole bedrohen und Milch zur Mangelware machen. Wie soll das denn gehen? Bisher hat der Bauerverband jede Diskussion um eine wie immer geartete Mengenanpassung abgelehnt. Im Gegenteil: Trotz Überproduktion werden die Milchbauern animiert weiter zu wachsen. Denn wachsen oder weichen heißt die Devise. Mit der allseits bekannten Kapitalauszehrung der Betriebe bei einer permanenten Überproduktion. Die Milchproduktion in Schleswig-Holstein soll ja von 2,3 Mio.t/a auf 4,0 Mio.t/a steigen. Diese vom Bauernverband mit gesteuerte und hausgemachte Überproduktion will er nun, man kann es kaum glauben, mit Naturkatastrophen in den Ländern wie Australien und Neuseeland bekämpfen. Das ist nach der Lesart von Lüschow Markt! Radikaler, unqualifizierter und menschenverachtender kann man wohl Markt nicht mehr erklären.

 

Anfrage an die Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V.

Von: Karl Dieter [mailto:karl-dieter.specht@online.de]
Gesendet: Samstag, 31. Juli 2010 20:09
An: 'bvsh@bauernverbandsh.de'
Betreff: Karl Dieter [karl-dieter.specht@online.de]Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren, können Sie mir folgende Fragen beantworten?

  • Wer trägt die Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein e.V.?

·         Können Sie mir die Mitglieder des Vereines nennen?

·         Wo finde ich die Satzung?

·         Gibt es einen Jahresbericht?

·         Wenn ja – wo ist er veröffentlicht und wo finde ich den Jahresbericht?

Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich im Voraus recht herzlich. Mit freundlichen Grüßen Karl-Dieter Specht

Eine Antwort habe ich bis heute nicht erhalten.   -  Schade !

 

                                       

                                                   Teil 2

 

Marktbezogene Maßnahmen und Terminmarkt: In Betracht zu ziehen sind mit den Green-Box-Bestimmungen vereinbare Instrumente zur Verringerung der Einkommensvolatilität, möglicherweise einschließlich der Erleichterung des Zugangs zu Terminmärkten, vor allem durch gezielte Fortbildungsprogramme.

 

 

·         Dazu der DBV: Für eine Transaktionssteuer bei spekulativen Geschäften mit Agrarprodukten hat sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) erneut ausgesprochen. Die in den vergangenen Jahren verstärkt zu beobachtenden extremen Preisschwankungen an den internationalen Rohstoffmärkten für Agrarprodukte machten dies notwendig. Das schrieb Sonnleitner dem Finanzausschuss im Deutschen Bundestag. Eigenkapitalanforderungen bei solchen Spekulationsgeschäften: „Dann kann jemand, der das Geld nicht hat, die Ware auch nicht kaufen.“ Eine angemessene Eigenkapitalhinterlegung sei bei Warentermingeschäften bereits seit langem üblich. Beide Vertragsparteien müssten Sicherheitsleistungen in Höhe von 5 bis 20 Prozent hinterlegen, die bei sehr volatilen Marktverläufen gegebenenfalls noch während der Vertragslaufzeit erhöht würden. Ungedeckte spekulative Übertreibungen könnten durch erhöhte Eigenkapitalanforderungen bei Optionsgeschäften, die auf den Warentermingeschäften aufsetzen, eingedämmt werden (Quelle:DBV).

                            

Die Milchbauern als Spekulanten ?

·         Dazu die DLG: DLG-Vorstandsmitglied René Döbelt wies darauf hin, dass die Milcherzeuger neben ihrem Produktionsrisiko auch den größten Teil des Preisrisikos tragen müssten. Die Etablierung eines Terminmarktes für Milchprodukte könnte dazu dienen, Preise im Voraus abzusichern, bei den Milcherzeugern im Verkauf und bei den Molkereien im Rohstoffeinkauf. Ein intransparenter Spotmarkt, wie er derzeit existiere, diene weder Erzeugern noch Verarbeitern.

Unterstützung bekam er für diesen Vorschlag von Dr. Uwe Steffin vom Berliner Büro für Marktanalyse und Risikomanagement (agriskom). Terminmärkte, an denen Rohmilch oder auch „Eckprodukte“ wie Butter und Magermilchpulver gehandelt würden, schafften erst die Voraussetzung für die Etablierung neuartiger Milchverträge, argumentierte der Unternehmensberater. So könnte künftig der Börsenpreis als Referenzpreis für Milch dienen, von dem die monatlichen Auszahlungspreise der Molkereien abgeleitet würden - analog zum Weizenmarkt, wo der Leitpreis sich an der Pariser Matif nach Angebot und Nachfrage bilde. Ein börsengestützter Referenzpreis am Milchmarkt würde langfristige Lieferbeziehungen zwischen Erzeuger und Lieferant ermöglichen, da Diskussionen über den „richtigen“ Preis der Vergangenheit angehörten. Terminbörsen für Milchprodukte hätten noch einen weiteren Vorteil, argumentierte Steffin. Milcherzeuger könnten das in volatilen Märkten bestehende Preisänderungsrisiko über die Börse transferieren, indem Vorverkäufe auf Termin getätigt würden, wenn kostendeckende Preise aufgerufen würden. Das Warentermingeschäft werde als „Dach“ auf das vertraglich zwischen Lieferant und Molkerei vereinbarte Liefergeschäft aufgesetzt. Der Terminverkauf sei dabei lediglich eine Finanztransaktion, bei der keine Milch physisch bewegt werde und von dem daher auch die Lieferbeziehung zur Molkerei nicht berührt sei.

(Quelle:http://www.topagrar.com/index.php?option=com_content&task=view&id=17436&Itemid=519)
 

·         Dazu Dow Jones:         LONDON (Dow Jones)--Die Weltbank hat sich in die Debatte über Spekulationen in den Rohstoffmärkten eingeschaltet und geäußert, möglicherweise könnten Investmentströme von Finanz-Spekulanten ein Haupttreiber für die kurzfristige Volatilität bei den Nahrungspreisen sein(aktuell).

Ø  Erinnern wir uns : 2007/2008 – Das Gold der nächsten Jahre

·          Die Verbraucher ärgern sich, die Anleger freut es: Lebensmittel werden teurer. Doch Rohstoff-Anlagen sind riskant. „Profitieren Sie von der steigenden Milchnachfrage“, wirbt die Société Générale auf ihrer Homepage. Die Bank hat gerade ein Zertifikat auf den Milch-Future aufgelegt. Wer sich also an der Supermarkt- Kasse über drastisch gestiegene Preise für Milch und Butter, demnächst vielleicht auch für Quark und Käse ärgert, könnte sich im Depot über einen finanziellen Ausgleich freuen. Denn landwirtschaftliche Erzeugnisse sind nicht nur ein Handelsgut zwischen Landwirten, Industrie, Handelsketten und Verbrauchern. Vor allem in New York und Chicago, der größten Warenterminbörse der Welt, werden Lebensmittel und Agrar- Rohstoffe auch mithilfe von Futures, also börsengehandelten Termingeschäften, von Investoren gehandelt  (Quelle: Tagesspiegel vom 29.08.2007).

  • Verantwortlich für die Misere ist ein übler Mix von kurz- und langfristig wirkenden Faktoren. Der hohe Ölpreis hat die Produktionskosten der Landwirte nach oben getrieben, die nun mehr Geld für Traktorsprit und energieintensiv hergestellten Dünger hinblättern müssen. Zudem haben Spekulanten die Agrarmärkte als neues Tummelfeld entdeckt – wobei Experten uneins sind, wie stark spekulative Termingeschäfte die Agrarpreise tatsächlich beeinflussen (Quelle:Wiwo.de vom 28.04 2008).

ü  Anmerkungen: Die Jahre der Hausse zeigen deutlich, dass Warentermingeschäfte, die auf Spekulation ausgerichtet sind, die Preise nach oben treiben- oder nach unten! Nicht wenige Fachleute sind der Meinung, dass die Spekulation und nicht die Knappheit des Angebotes  zu der Hausse geführt hat. Bestes Beispiel ist zurzeit die Hausse auf dem Kakao-Markt. Diese Spekulationsgeschäfte werden oft von Hedge- Fonds durchgeführt, von denen der Milchproduzent nichts hat. Im Gegenteil: Solche Spekulationsgeschäfte zerstören Märkte und vernichten damit bäuerliche Existenzen. In ihrer spekulativen Form sind Warentermingeschäfte nicht zur Absicherung von Marktschwankungen geeignet.

 

       

                                           

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