Kommt chinesisches „Land Grabbing“ auch nach Deutschland?
Kommt chinesisches „Land Grabbing“ auch nach Deutschland?
Hofreiter holt die Chinesen mit ins Boot
Siegfried Hofreiter, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender des Unternehmens KTG Agrar SE in Hamburg, ist ein smarter Geschäftsmann und spricht, wenn es um seine Firma geht, immer in Superlativen.
Durch das Einwerben fremder Gelder ist es ihm gelungen sein Unternehmen auf 45.000 ha in Ostdeutschland, Litauen und Rumänien zu erweitern. Dabei ist er nicht zimperlich bei der Wahl seiner Mittel. Landwirtschaftliche „Sahnestücke“ verleibt er sich ein ohne Rücksicht auf bäuerliche Interessen. Ein Geschäftsfeld nach dem anderen stampfte er aus dem Boden. Dabei hilft ihm der Staat. Über 10 Mil. € Steuergelder streicht er jährlich ein. Eben ein Global-Player per Exzellenz. Das Ziel ist klar: Man will das ganz große Rad drehen. Und das alles auf Pump, d.h. mit dem Geld anderer Leute, die er mit einer hohen Rendite von ca.7% ködert.
Und dann das: Zweifel an der Refinanzierung der Anleihen werden laut. Zinsen können nicht mehr pünktlich bedient werden. Der Aktienkurs ist seit 2015 um 45€ gefallen, Kuponzahlungen fallen aus, kurzum: Es sieht nicht gut aus. Es ist fünf vor Zwölf!
„Abseitiger noch erscheint Guos Faible für die Hamburger KTG Agrar. Rund zehn Millionen Euro waren Anfang Juli für etwa 9 Prozent der Aktien fällig, die Fosun der Gründerfamilie abnahm. Jahrelang hatte Firmenchef Siegfried Hofreiter (53) landwirtschaftliche Flächen in Brandenburg und Litauen auf Pump gekauft, hohe Summen in die Produktion von Lebensmitteln und Biodiesel gesteckt. Die Umsätze wuchsen. Gewinn und Cashflow aber blieben zu schwach, um die Schulden abzutragen. Spätestens 2017, wenn Anleihen und Kredite im Volumen von 220 Millionen Euro fällig werden, hätten Turbulenzen und Überschuldung gedroht. Nun hat Fosun das Problem - was sich wohl nur mit frischem Geld lösen lässt. "Wir sehen Chancen, wo andere keine sehen", begegnet er Einwänden dieser Art. Es ist ein Satz, der so in einer Erfolgsbiografie stehen könnte“ Quelle: Manager Magazin)
Dazu Hofreiter: "Wir haben mit Fosun einen verlässlichen und renommierten Partner gewinnen können“, sagte Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender der KTG Agrar SE. Fosun habe sich auf nachhaltige Investments spezialisiert. „Unsere Unternehmensstrategie passt genau in diesen Investmentfokus. Fosun ist langfristig engagiert und wird uns dabei unterstützen, China als größten Konsumentenmarkt.“
Das Jahr 2017 wird das Jahr der Entscheidung. Dann muss Hofreiter 220 Mill. € refinanzieren. Hier wird er auf die Chinesen angewiesen sein, denn neue Anleihen wird Hofreiter angesichts der prekären Lage des Unternehmens nicht platzieren können. Aber zu welchem Preis?
So kaufen sich ausländische Investoren in große Landw. Unternehmen ein, und nehmen indirekt am“ Land-Grabbing“ teil. Bäuerliche Familienbetriebe haben oft das Nachsehen. Und das alles mit finanzieller Hilfe des Staates. Armes Deutschland ( Europa)!